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Bundesministerium
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 10/2011 |
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Arbeitsgruppe 1
was ist Feinstaub? Wie wirken Umweltzonen?
Er ist so fein, dass er mit bloßem Auge nicht zu sehen ist: Feinstaub. Dennoch verschmutzt er die Umwelt und schadet der Gesundheit. Für Feinstaub gibt es unterschiedliche Ursachen: Unter anderem Verkehr, Industrie und Haushalte. Umweltzonen in den Innenstädten sollen helfen, den Feinstaub, den der Verkehr verursacht, zu reduzieren.
Im Folgenden findet ihr Ausschnitte aus
Medienberichten zum Thema Feinstaub und Umweltzonen. Lest euch die
Ausschnitte in Ruhe durch. Besprecht die Fragen zu den Texten in der
Gruppe und notiert euch Antworten dazu. Welche Fragen fallen euch
noch zum Thema ein? Im Anschluss tragt ihr eure Ergebnisse auf
Plakaten zusammen oder ihr notiert sie anhand kurzer Stichpunkte an
der Tafel. Dann besprecht ihr mit der zweiten Gruppe die Ergebnisse.
Textausschnitt 1: Vom Winde verweht
Die Belastung der Atemluft mit
gesundheitsschädlichem Feinstaub hängt von vielen Faktoren ab:
Verkehr, Industrie, Landwirtschaft, Hausbrand - vor allem aber vom
Wetter. So wurden Mitte November, als über Deutschland ein
windschwaches Hochdruckgebiet herrschte, in vielen Regionen tagelang
hohe Feinstaubwerte gemessen.
Einen Monat später, als atlantische
Tiefausläufer [dabei werden Luftmassen voneinander getrennt, es
treten Wolken und Regen, aber auch Gewitter und Schauer auf] kräftige
Westwinde und Regen brachten, wurden in vielen Regionen tagelang sehr
niedrige Werte gemessen, wie sich aus den vom Umweltbundesamt
veröffentlichten Tagesmittelwerten ergibt. Mit anderen Worten: Regen
spült den Staub aus, und frischer Wind pustet ihn weg.
Braucht man also gar nichts zu tun, um
die Feinstaubkonzentrationen in der Luft zu verringern? Leider nein,
denn selbst wenn Wind und Wetter die entscheidenden Faktoren sind, so
wird es immer wieder trockene und windstille Witterungsperioden
geben. Und wenn dann die Emissionen [hier: das Ausströmen
verunreinigter Stoffe] von Feinstaub an der Quelle verringert werden,
so hat dies einen deutlichen Effekt.
Quelle:
taz.de
Fragen:
- Wie wirkt sich das Wetter auf die
Feinstaubbelastung aus?
- Ist es sinnvoll, per Umweltzonen die
Feinstaubbelastung zu reduzieren? Oder ist allein das Wetter
entscheidend?
Textausschnitt 2: Umweltzonen senken Lungenkrebsrisiko
[...]seit es [Umweltzonen] gibt, hält
auch die Kritik an ihnen an. Automobilverbände, aber auch Autoclubs
wie der ADAC lehnen die Umweltzonen ab: Der Verwaltungsaufwand sei
enorm, wird behauptet, und wirkungslos seien die Zonen dazu noch.
Doch diese Behauptung sieht die Deutsche Umwelthilfe (DUH) widerlegt.
Eine Studie zeige, dass in Berlin nach Einrichtung der Umweltzone der
Anteil der verkehrsbedingten Rußpartikel [im Feinstaub sind auch
Rußpartikel enthalten] deutlich gesunken sei, sagt der
Bundesgeschäftsführer der DUH, Jürgen Resch.
2008 und 2009
sank die Feinstaubbelastung in der Berliner Umweltzone um etwa sechs
Prozent. 2010, als die Regelung verschärft wurde und nun nur noch
Fahrzeuge mit grüner Plakette einfahren dürfen, nahm die Belastung
um zwölf Prozent ab.
Hintergrund der
Maßnahme [die Einführung der Umweltzonen ab 2008] sind Grenzwerte
der EU nach der europäischen Luftqualitätsrichtlinie. Vor allem in
den großen Städten wurden die Grenzwerte häufig überschritten. Um
Geldstrafen der EU zu entgehen, führten die Städte Fahrverbote für
bestimmte Fahrzeuge in festgelegten Stadtbereichen ein.
Quelle:
Zeit.de
Fragen:
- Welche Vorteile bringen Umweltzonen?
Wie wirken sie gegen die Feinstaubbelastung?
- Was ging der Einführung der
Umweltzonen in Deutschland voraus? Welche rechtliche Grundlage gibt
es dafür auf Ebene der Europäischen Union (EU)?
Textausschnitt 3: Fragen zum Thema „Feinstaub“
Jeder Einzelne kann etwas zur
Verringerung der Feinstaubbelastung beitragen, z. B.:
- Fahrten mit dem eigenen PKW verringern, Fahrgemeinschaften nutzen
- öffentliche Verkehrsmittel benutzen (ÖPNV, Bahn)
- kurze Strecken mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen.
- Fahrzeuge mit geringem Kraftstoffverbrauch und Feinstaubausstoß benutzen [...]
In Haus und Garten
- Holzverbrennung in Kleinfeuerungsanlagen ohne Abgasreinigung – z.B. in offenen Kaminen und Einzelöfen – abstellen, [...]nur zulässigen Brennstoff wie abgelagertes, unbehandeltes Holz verwenden
Vieles, was hilft, Energie zu sparen,
dient auch der Verringerung der Luftbelastung mit Feinstaub und
dessen Vorläuferstoffen. Die wichtigsten Mittel dabei sind die
Erhöhung der Energieausbeute („Effizienz”)[bestmögliche Nutzung
der Energie] und die Nutzung erneuerbarer Energieträger, z.B.
- erneuerbare Energien zur Warmwasser- und Stromerzeugung nutzen (z.B. Solaranlage zur Warmwasseraufbereitung auf dem Dach des Eigenheims)
- energiesparsame Haushaltsgeräte einsetzen
[Nur eine Auswahl der Tipps]
Quelle:
Umweltbundesamt.de
Fragen:
- Was kann jeder und jede tun, um
Feinstaub zu reduzieren? Was könntest du oder könntet ihr tun, um
Feinstaub zu reduzieren?
- Es geht auch, aber nicht allein um
den Verkehr. Welche Ursachen hat Feinstaub noch?
Hinweis:
Die Klammern [ ] bedeuten, dass etwas eingefügt wurde, damit der
Text besser verständlich ist. Klammen und Punkte [...] bedeuten,
dass etwas ausgelassen wurde.
Arbeitsgruppe 2
Was ist Feinstaub? Wie wirken Umweltzonen?
Er ist so klein, dass er mit bloßem Auge nicht zu sehen ist: Feinstaub. Dennoch verschmutzt er die Umwelt und schadet der Gesundheit. Für Feinstaub gibt es unterschiedliche Ursachen: Unter anderem Verkehr, Industrie und Haushalte. Umweltzonen in den Innenstädten sollen helfen, den Feinstaub, den der Verkehr verursacht, zu reduzieren.
Im Folgenden findet ihr Ausschnitte aus
Medienberichten zum Thema Feinstaub und Umweltzonen. Lest euch die
Ausschnitte in Ruhe durch. Besprecht die Fragen zu den Texten in der
Gruppe und notiert euch Antworten dazu. Welche Fragen fallen euch
noch zum Thema ein? Im Anschluss tragt ihr eure Ergebnisse auf
Plakaten zusammen oder ihr notiert sie anhand kurzer Stichpunkte an
der Tafel. Dann besprecht ihr mit der ersten Gruppe die Ergebnisse.
Textausschnitt 1: Trotz Umweltzonen mehr Feinstaub
Obwohl die meisten deutschen Städte
vor mehr als zwei Jahren Umweltzonen mit Fahrverboten für ältere
Autos eingerichtet haben, ist die Feinstaubbelastung in dieser Zeit
gestiegen. Schon im Jahr 2010, als in vielen Städten Fahrverbote in
Kraft traten, wurde an mehr Tagen als im Vorjahr der zulässige
Grenzwert für Feinstaub überschritten.
Das muss aber nicht heißen, dass die
Einrichtung der Umweltzonen ein Misserfolg war. Denn viele andere
Faktoren haben einen größeren Einfluss auf die
Feinstaubkonzentration als die Autoabgase: der Wind,
Niederschlagsmengen, die Härte der Winter. Autoabgase tragen laut
einer Studie des Berliner Senats nur knapp ein Fünftel zum
Feinstaubgehalt der Luft bei.
Die von Autos verursachten Emissionen
an Rußpartikeln gingen [in Berlin] um gut die Hälfte zurück.
Dürften heute noch Diesel-Fahrzeuge ohne Partikelfilter fahren, wäre
die Feinstaubbelastung um 7 Prozent höher. Der abermalige Anstieg
ist auch auf die zuletzt harten Winter zurückzuführen. Die Menschen
haben mehr geheizt, und die Heizaktivität ist zum Beispiel in Berlin
für rund 8 Prozent der Emissionen ursächlich.
Quelle:
FAZ.net
Fragen:
- Welche Rolle spielt der
Straßenverkehr für die Feinstaubbelastung? Und welche Auswirkungen
hat das Wetter?
- Wie wirken die Umweltzonen bislang?
Textausschnitt 2: Vom Winde verweht
Erhöhte Konzentrationen von Feinstaub
in der Außenluft führten zu einer Zunahme an Atemwegs- und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, so das NRW-Umweltministerium. In einer
vom NRW-Landesumweltamt betreuten Feinstaub-Kohortenstudie [eine
Kohorte ist eine Gruppe von Personen, die etwas teilt, zum Beispiel
das Geburtsjahr] sei nachgewiesen worden, dass Frauen, die im Umkreis
von 50 Metern an einer verkehrsreichen Straße wohnen, ein zu
etwa 70 Prozent erhöhtes Risiko haben, an einer Atemwegs- oder
Herz-Kreislauf-Erkrankung zu versterben als Frauen, die in Gebieten
ohne starke Verkehrsbelastung wohnen. Die bisher eingerichteten
Umweltzonen hätten bereits die Feinstaubbelastung in den Städten
reduziert.
Allerdings darf man sich von den
Umweltzonen keine Wunder erwarten. Sie allein bewirken doch eher nur
eine überschaubare Reduktion der Feinstaubbelastung. Nach Angaben
des Umweltbundesamtes lässt sich dadurch die jährliche Belastung um
bis zu 10 Prozent verringern; die Zahl der Tage, an denen die
Grenzwerte der Feinstaubemissionen überschritten werden, lässt sich
demnach um ein Viertel reduzieren.
Der Grund dafür sind die vielfältigen
Quellen des Feinstaubs. Die wichtigsten sind Verkehr, Landwirtschaft,
Industrie und Heizungsanlagen. Zudem gibt es wichtige natürliche
Feinstaubquellen: Sandstürme in der Sahara, Waldbrände,
Vulkanausbrüche, die große Mengen Staub in die Atmosphäre bringen.
Im Straßenverkehr entsteht Feinstaub nicht nur in den
Verbrennungsmotoren - vor allem in Dieselfahrzeugen -, sondern er
wird auch durch den Abrieb von Reifen und Bremsen erzeugt. Zudem
wirbeln die Fahrzeuge während der Fahrt den auf der Straße
liegenden Staub auf.
Quelle:
taz.de
Fragen:
- Wieso ist Feinstaub gefährlich? Was
kann Feinstaub beim Menschen auslösen?
- Gibt es unterschiedliche Ursachen von
Feinstaub? Ist es sinnvoll, über die Umweltzonen Feinstaub zu
reduzieren?
- Wie lässt sich Feinstaub noch
reduzieren?
Textausschnitt 3: Kein Diesel ohne Filter
Als Feinstaub bezeichnet man Partikel
mit einem Durchmesser kleiner als zehn Mikrometer (µm). Partikel
dieser Größe können bis tief in die Lunge gelangen. Sie sind daher
besonders gesundheitsschädlich. [Deshalb wird Feinstaub auch als
PM10 bezeichnet: Zusammengesetzt aus dem englischen Wort „Particular
Matter“ (PM) und 10 für den Durchmesser. Es gibt Partikel, die
noch kleiner sind.]
Die EU verabschiedete 1999 die
Richtlinie mit dem Codenamen 96/62/EG, in der Grenzwerte für PM10 in
der Luft festgelegt wurden. Die Grenzwerte traten am 1. Januar 2005
in Kraft. Die Mitgliedstaaten müssen die Luftqualität überwachen
und bei zu hohen Luftverschmutzungswerten entsprechende Maßnahmen
ergreifen. [Eine Maßnahme war ab 2008 die Einführung der
Umweltzonen.]
Quelle:
NABU.de
Fragen:
-Was ist Feinstaub?
-Welche Gesetze gingen auf Ebene der
Europäischen Union (EU) den Umweltzonen voraus?
Hinweis:
Die Klammern [ ] bedeuten, dass etwas eingefügt wurde, damit der
Text besser verständlich ist. Klammen und Punkte [...] bedeuten,
dass etwas ausgelassen wurde.
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