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Montag, 16. Januar 2012

Ältere Autos erhalten für Erfurts Umweltzone keine Plakette

Ältere Autos erhalten für Erfurts Umweltzone keine Plakette

Ab Mai will die Stadt die Umweltzone vorbereiten. Dann gibt es auch Schilder und Ausnahmegenehmigungen. Nur etwa jedes zehnte Auto bekäme derzeit keine Umweltplakette
Erfurt. 13.023 der in Erfurt zugelassenen Fahrzeuge können nach derzeitigem Stand keine Umweltplakette erhalten - von insgesamt 100.418 Fahrzeugen. Mal kontrovers, mal ratlos reagierten viele Erfurter auf die Umweltzone ab 1. Oktober. Von der Stadtverwaltung hieß es, man werde ab Mai mit den konkreten Vorbereitungen beginnen, so mit der Beschilderung der Einfahrtsstraßen in die Stadt und der Erteilung von Ausnahmegenehmigungen. Parkplätze am Rand der Umweltzone gäbe es ausreichend. Wer die Grenze der Umweltzone nicht passieren darf, soll zumindest parken und in Bus oder Bahn umsteigen können. "Wir wollen es intelligent machen", so Uwe Spangenberg, Chef des Dezernates für Stadtentwicklung. Ab Mai soll auch klar sein, wer wo und unter welchen Bedingungen eine Ausnahmegenehmigung erhält. Oldtimer jedenfalls seien von den Bestimmungen ausgenommen, so Spangenberg. Ausgenommen davon sind auch Baufahrzeuge, was die Fraktionschefin der Grünen im Stadtrat, Kathrin Hoyer, ärgert. Gerade diese Fahrzeuge würden mit ihren Dieselmotoren für jede Menge Luftverschmutzung sorgen. Für sie gäbe es bundesweit überhaupt keine Bestimmungen. Hoyer warf der Stadt auch vor, sie hätte schon vor einem halben Jahr handeln müssen. Stattdessen habe der Oberbürgermeister die Augen vor Tatsachen verschlossen und keine Vorbereitung getroffen.
Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Thomas Malcherek kritisierte die Einführung einer Umweltzone in Erfurt. Es gäbe andere und wirksamere Maßnahmen, um die Luftqualität zu verbessern, sagte er auf TA-Anfrage. Das Landesverwaltungsamt hätte die 2011 zwischen Kammern und Stadtverwaltung vereinbarten Maßnahmen erstmal wirken lassen sollen, bevor eine teure und bürokratielastige Umweltzone verordnet wird. CDU-Stadtrat Jörg Kallenbach wies darauf hin, dass die neue Verkehrssteuerung in der Bergstraße erst beginnt und ein Jahr erprobt wird. Diese Zeit hätte man abwarten sollen. Bürger würden bevormundet und zur Kasse gebeten, so die FDP-Fraktion. Der Oberbürgermeister habe bisher keine Alternativkonzepte aufgegriffen. Betroffen sind besonders die Lieferfahrzeuge von Handels- und Handwerksbetrieben. Die Erfurter CDU-Bundestagsabgeordnete Antje Tillmann wies darauf hin, dass seit 1. Januar die staatliche Förderung der Rußfilter-Nachrüstung für Diesel-Pkw und Kleintransporter bis 3,5 Tonnen möglich ist.

05.01.12
TLZ.de

 

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